Best places to go Scuba Diving in Oman
Nur sechseinhalb Flugstunden von Deutschland entfernt liegt im Südosten der Arabischen Halbinsel das Sultanat Oman. Ein Land von 1001 Nacht, in dem Fortschritt und Tradition einhergehen ohne den Verlust von kultureller Identität und Menschlichkeit. "Dem Oman fehlt alles Große, Anmaßende, Laute", schreibt ein Reiseführer, "und gerade dies macht das Land zu einem außergewöhnlichen Reiseziel. Oman heißt Farben sehen, Wohlgerüche atmen, Horizonte erahnen, extreme Kontraste physisch erleben, sich in endlosen Landschaften scheinbar verlieren und zur Ruhe zu kommen."
Landschaftlich ist Oman von wild zerklüfteten Hochgebirgen, tiefen Canyons, idyllischen Oasen und endlosen Sand- und Kieswüsten geprägt. Das majestätisch wirkende Hajagebirge zieht sich in einem Streifen bis in den Süden des Landes, steile Klippen und weiße Strände überraschen entlang der 1700 Kilometer langen Küste mit ihrer einzigartigen Schönheit. Und noch immer ziehen die Karawanen durch das Land, wie vor vielen hundert Jahren, als über diesem Wege schon vor dem Öl-Boom der Reichtum ins Land kam.
Weihrauch war der Stoff, der Oman schon im Mittelalter zu Reichtum verholfen hat. Das Harz der knorrigen Weihrauchbäume war das Gold der Antike. Nirgends auf der Welt finden die Pflanzen mit ihrem unverwechselbaren Duft bessere Bedingungen als hier. Daher wurde der Oman auch als das Weihrauchland genannt. Karawanen transportierten den Duftstoff tonnenweise mit Kamelen durch die Wüste und brachten die Waren nach Europa und in den Rest der Welt.
Nach Saudi Arabien und Jemen ist der Wüstenstaat das drittgrößte Land in dieser Region. Dennoch leben nur knapp über zwei Millionen Menschen hier. Aufgrund der dünnen Besiedelung und des besonderen regionalen Klimas wurde das Sultanat Verbreitungsgebiet für eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt: Hier haben die letzten Arabischen Oryx-Antilopen, der Arabische Leopard und der Tahr, eine nur auf der Arabischen Halbinsel lebende ziegenartige Paarhuferart, ihre Heimat gefunden.
Aufgrund der überlebensfeindlichen Umgebung der Wüste – permanenter Wassermangel, geringes Nahrungsangebot und extreme Temperaturschwankungen – ist die Artenvielfalt auf dem Land deutlich geringer als in anderen Lebensräumen. Aber unter Wasser besticht die Tier- und Pflanzenwelt des Oman im Gegensatz zur Tierwelt auf dem Land durch einen unglaublichen Artenreichtum. Riesige Fischschwärme, eindrucksvoller Korallenbewuchs aus Gorgonien, Weichkorallen und Peitschenkorallen, unzählige Muränen und viele Schildkröten gehören zu fast jedem Tauchgang, ebenso wie farbenprächtige Nacktschnecken und anderes „Kleinzeug“, das das Herz eines jeden Makrofotografen höher schnellen lässt. Auch Begegnungen mit Haien, Rochen und Delfinen sind in diesen Gewässern keine Seltenheit.
Den enormen Fischreichtum verdankt der Golf von Oman den hohen Wassertemperaturen, die jahreszeitahängig bei 28 bis 34 Grad Celsius liegen. Diese hohen Wassertemperaturen sind ein idealer Brutkasten für Algengrün und Plankton und führen zu eingeschränkten Sichtweiten von 8 bis 15 Metern. Im Gegensatz zu den Tauchgebieten um Dubai und Abu Dhabi können diese Sichtweiten aber als gut zu bezeichnet werden.
Das Sultanat Oman verfügt über eine Vielzahl, zum Teil einzigartiger Tauchplätze, die sich in drei Tauchregionen befinden: Musandam, Muscat und Salalah.
Tauchen in Musandam
Die Halbinsel Musandam liegt im Nordosten der Arabischen Halbinsel an der Straße von Hormus und ist kaum erschlossen. Erst seit einigen Jahren ist sie für Besucher zugänglich. Davor war dieses Gebiet militärisches Sperrgebiet. Musandam ist ein Teil des Sultanats Oman, jedoch geografisch durch die Vereinigten Arabischen Emirate abgeschnitten. Ausgangsort für Tauchtouren ist Dibba. Ein Teil der Stadt liegt im Emirat Sharjah, ein anderer Teil im Emirat Fujairah und der nördliche Teil in Musandam im Oman. Der Grenzübertritt ist unproblematisch.
Bekannte Tauchspots sind Octopus Rock und Lima Rock. Die Fahrt per Boot dauert etwa eine Stunde. So karg die Felsen über der Wasseroberfläche sind, so reich sind sie unter Wasser bewachsen. Die Riffe sind mit Weich- und Hartkorallen bewachsen und bunter und belebter als die südlich gelegenen Riffe in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die gesamte Bandbreite der Korallenfischwelt ist vertreten: Kaiserfische, Drückerfische, Anemonenfische, Rotfeuerfische, Falterfische. Im Sommer sollen hier häufig Walhaie anzutreffen sein, ansonsten auch Zebrahaie. Und die Makroliebhaber finden Seepferdchen und Seenadeln.
Tauchen in Muscat
In der 3000 Jahre alten Hafenstadt Muscat ist von der Vergangenheit nicht mehr sehr viel zu spüren: Im Eiltempo wurde die in einer Bucht gelegene Hauptstadt zum Großraum „Capital Area“ entwickelt.
In der Region rund um Muscat befinden sich die meisten erschlossenen Tauchgründe. Eines der besten Tauchreviere ist Bandar Khayran südöstlich der Stadt. Schon beim Schnorcheln traf ich auf eine Schildkröte, einen Rochen und Barrakudas. In den tieferen Regionen waren riesige Netzmuränen und Zackenbarsche die Stars. Nirgendwo anders auf der Welt habe ich eine derartige Häufung von fetten Netzmuränen angetroffen.
Tauchen in Salalah
In der Region Salalah im Süden des Sultanats ist Tauchen und Schnorcheln nur von Oktober bis April möglich. In den übrigen Monaten ist wegen des Khareef (Monsun) das Wasser zu aufgewühlt und trübe. Hier liegen vor der Küste in einer Tiefe von 6-12 Metern die Reste eines portugiesischen Dampfschiffes, das vor 120 Jahren auf den Felsen vor Mirbat zerschellt ist. Es wird „Chinese Wreck“ genannt, ein Name, der auf eine Ladung chinesischen Porzellans zurückzuführen ist, dass der Dampfer geladen hatte und einige Einheimische nach der „Bergung“ schnell reich gemacht haben soll. Weder der richtige Name des Schiffes, noch die Hintergründe des Untergangs sind bekannt.
Tauchgang am Chinese Wreck im Süden des Oman
Das „Chinese Wreck“ wird vom Ufer aus betaucht und dient heute als künstliches Riff für unglaubliche Fischschwärme. Denn an dieser Schiffsruine ist nicht das Wrack selbst, sondern die Umgebung die Hauptattraktion. Zum Beispiel die seltene Kombination aus mannshohen Kelpwäldern, die es gerne kühl haben, und den imposanten Hartkorallen, die eher wärmere Gewässer bevorzugen. Zwischen beiden steht der Fisch so dicht, dass es manchmal scheint, dass man ihn fast mit den Händen wegschieben muss, um weiterzukommen.
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