top of page
Autorenbild Steven Blum

Schnorcheln in den geheimen Wasserquellen der Mayas

Aktualisiert: vor 5 Tagen

Die hochinteressante Tour beginnt von der kleinen Maya-Siedlung "Rancho San Felipe" in der Maya Community Yax Muul mitten im grünen Dschungel im Süden der mexikanischen Halbinsel Yucatan. Mit einem 4x4 Mercedez Unimog-Allradtransporter geht es zum Eingang einer der größten zusammenhängenden unterirdischen Flusssysteme der Welt: Nohoch Nah Chich. Dabei wird die 3 km lange Fahrt zu einem atemberaubenden Pistenerlebnis. Der Unimog bahnt sich Meter für Meter voran über einen schmalen, holprigen Pfad durch das grüne Dickicht. Noch vor wenigen Jahren war dieser Weg nur mit Eseln passierbar. Ringsherum flattern Schmetterlinge und beobachten uns Eindringlinge.



Nohoch Nah Chich - eines der längsten unterirdischen Flusssysteme der Welt


Am Cenotensystem Nohoch Nah Chich angekommen, beginnt das Schnorchel-Abenteuer. Die Cenoten sind Höhlen, die während der Eiszeiten entstanden sind. Da die Halbinsel Yucatan aus korallinem Kalkstein besteht, konnte in Phasen des absinkenden Meeresspiegels Wasser in den porösen Kalkstein eindringen. Das im Wasser gelöste Kohlendioxid schuf als Kohlensäure kleine Hohlräume im Gestein. Über die Zeit hinweg verbanden sich die Hohlräume miteinander und es entstanden weit verzweigte Höhlensysteme mit sehr unregelmäßigen Formen.



Die eigentliche Cenote (vom Maya-Wort "Dzenot" abgeleitet) ist eine Einbruchsstelle der Höhlendecke. In der Maya-Zeit wurden die Cenoten als heilig verehrt. Die Höhlen galten zum einen als nie versiegende Wasserquelle und zum anderen als Wohnstätte der Geister der Vorfahren, an denen geopfert wurde. In der berühmtesten Opfer-Cenote, der 60 Meter im Durchmesser messenden Cenote in Chichen Itza wurden bei etlichen Ausgrabungen Töpferwaren, Edelmetalle und Edelsteine gefunden.



Mit einer Länge von über 60 Kilometern ist das Cenoten-System Nohoch Nah Chich eines der längsten zusammenhängenden unterirdischen Flusssysteme der Welt. Mit wasserdichten Taschenlampen geht es schnorchelnd auf Entdeckungstour. Wir schwimmen in die dunkle Höhle hinein, wo bizarre Stalaktiten- und Stalakmiten-Formationen über und unter Wasser zu sehen sind. Das Wasser ist kristallklar, die Sichtweisen sollen bis 100 Meter betragen. Überall finden sich lebendgebärende Zahnkarpfen, vermutlich der Gattung Poecilia, die man aus den heimischen Süßwasser-Aquarien kennt.


Nohoch Nah Chich

Nach diesem einmaligen Erlebnis geht es zu Fuß zur nächsten Cenote. Die kurze Wanderung führt mitten durch den mexikanischen Dschungel. Dabei sollte man nicht achtlos durch das dichte Gras laufen oder sich auf den Boden setzen, ohne vorher einen genauen Blick auf den Platz der Wahl geworfen zu haben. Denn überall kreucht und fleucht es. Auch wenn alles ruhig scheint, der Dschungel lebt. Schon mal überlegt, was in den zahlreichen kleine Löchern lebt, die hier überall zu finden sind? Vogelspinnen! Ich wollte es nicht glauben, ließ mich aber eines besseren Belehren.


Star Wars in Yaax-Mul


Die zweite Cenote heißt Yaax-Mul. Die Höhle besitzt ein kreisrundes Loch, durch das in der Mittagszeit das Tageslicht wie ein Laserstrahl fällt - einfach atemberaubend!


Yaax-Mul

Nach einem traditionellen Maya Lunch, das von den Maya-Frauen der "Rancho San Felipe" zubereitet wird, geht es mit dem Unimog weiter durch die Mangroven zu einem der schönsten Strände der mexikanischen Karibikküste - der Punta Soliman Bay.


Schnorcheln und Kayaking an einem der schönsten Strände Mexikos - der Punta Soliman Bay


Mit einem Kayak geht es auf das offene Meer an ein geschützt in der Bucht liegendes Korallenriff zum Schnorcheln. Hier treffen wir neben typischen Rifffischen wie Drücker- und Doktorfischen auf Meeresschildkröten, Muränen, Gelbe Stachelrochen und einen Oktopus.



Nach dem kleinen Schnorcheltrip erkunden wir mit Paddel und Kayak die angrenzenden Mangrovenwälder. Wir paddeln nahe am Ufer im Schatten der Mangroven. Hier soll es auch Alligatoren geben, die man mit etwas Glück beim Sonne baden beobachten kann. Große Adler sitzen in den Baumkronen und braune Pelikane sind hier heimisch.



Nach der Tour bleibt noch Zeit zum Träumen in einer Hängematte.



Und sind wir mal ehrlich, in so einer gemütlichen Hängematte an einem paradiesischen Strand zu liegen ist doch wirklich die beste Art einen Tag ausklingen zu lassen, oder nicht?

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page