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AutorenbildRoger Blum

Karbuschesee: Tauchidyll vor den Toren Berlins

Aktualisiert: 26. Jan.

Der Große Karbuschsee gehört zum Köris-Teupitzer-Seengebiet und liegt nur eine halbe Autostunde von Berlin entfernt. Der See bietet gute Tauchbedingungen. Sichtweiten von 5 bis 8 m sind insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten möglich. Der Seegrund fällt seicht auf 10 m ab. Die maximale Tiefe des Sees soll 35 m betragen.



Der Flachwasserbereich von 2 bis 5 m Tiefe ist von einem dichten Pflanzengürtel aus Tausendblatt und Laichkraut umgeben. Dieser Bereich ist für Taucher und Schnorchler der interessanteste. In den dichten Laichkrautwäldern kann man junge Flussbarsche, Rotfedern und Plötzen sowie lauernde Hechte beobachten.


Auf dem Seegrund trifft man häufig auf Kamberkrebse. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Flusskrebsart wurde im Jahre 1890 in das Gewässersystem der Oder eingesetzt und breitete sich stark aus. Aufgrund seiner Herkunft wird der Kamberkrebs auch Amerikanischer Flusskrebs genannt. Diese Bezeichnung ist allerdings irreführend, da es mehrere Amerikanische Flusskrebsarten in Mitteleuropa gibt.



Als weiteren Einwanderer aus Nordamerika trifft man im Karbuschsee auf Katzen- oder Zwergwelse (Ictalurus nebulosus). Diese schuppenlosen Fische werden 25 bis 45 cm lang. Sie wurden Ende des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa ausgesetzt. Mit den markanten 8 Barteln, davon 4 lange am Oberkiefer und 4 kurze am Unterkiefer, sind Katzenwelse ein schönes Fotomotiv.



Im Großen Karbuschsee stößt man auch auf Relikte vergangener Tage. So fand ich in 8 m Tiefe die Schwimmer eines Tretboots. Sie stammen wahrscheinlich aus DDR-Zeiten. Aufgrund seiner idyllischen Lage und dem sauberen Wasser befanden sich an dem See viele Wochenendhäuser und vier Betriebsferienheime nebst angeschlossenen Kinderferienlagern. Unter anderem hatte das VEB Röhrenwerk „Anna Seghers“ aus Neuhaus/Thüringen ihr Betriebsferienheim in der ehemaligen Villa Schäffer und die Berliner Sportstättenverwaltung ihr Heim auf dem Grundstück der Artistenfamilie Kremo. Die Künstlervilla beherrbergt heute die Pension „Schwalbennest“.



Weitere interessante Tauchgewässer im Naturpark Dahme-Heideseen sind u.a. der Pätzer Tonsee bei Bestensee, der Tonsee bei Klein Köris, die Tonteiche bei Körbiskrug, die Tongrube Löpten, der Grubensee, sowie der Karosseriesee und Heidesee bei Halbe.


Quelle: Siegmar John, „Groß Köriser Geschichte(n)“ in Teupitzer Nachrichten, Ausgabe Juli-August-September (Jahrgang 2011), S. 21.



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